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Jack Ma taucht überraschend wieder in China auf – aus Gründen

Der weltweit bekannte Techunternehmer, der beim Regime in Peking in Ungnade gefallen war, ist in seine Heimat zurückgekehrt.

Jack Ma, der chinesische Techmilliardär und Gründer der Alibaba Group Holding, ist kürzlich nach fast einem Jahr im Ausland wieder in China aufgetaucht. Und ihn beschäftigt ein Thema, das allen unter den Nägeln brennt: Künstliche Intelligenz (KI).

Laut Bericht der «South China Morning Post» (SCMP), die Alibaba gehört, besuchte der charismatische Unternehmer eine von ihm gegründete Schule in der Stadt Hangzhou und sprach dort über die Auswirkungen von KI auf die Bildung.

Laut einem Beitrag auf der staatlich kontrollierten WeChat-Plattform diskutierte Ma mit Vertretern der Schule «die Zukunft der Bildung im Zeitalter der sich schnell entwickelnden Technologie der Künstlichen Intelligenz».

«Wir müssen KI einsetzen, um Probleme zu lösen, und nicht, um von KI kontrolliert zu werden.»

Der Milliardär fügte laut SCMP-Bericht hinzu, dass Technologien wie ChatGPT die Pädagoginnen und Pädagogen vor Herausforderungen stellen würden und dass dies laut Aussage der Schule erst der Beginn der KI-Ära sei.

Ma, der vor der Gründung von Alibaba Englischlehrer gewesen war, liess auch noch verlauten, das Unterrichten sei sein Lieblingsberuf und er hoffe, dass er eines Tages wieder dorthin zurückkehren könne.

Nach Kritik abgetaucht

Der weltweit bekannte Alibaba-Gründer war in den vergangenen Jahren aus der Öffentlichkeit verschwunden – dies, nachdem er das autoritäre kommunistische Regime in Peking öffentlich als wirtschaftsfeindlich respektive «innovationshemmend» kritisiert hatte.

Ma, der an seinem 55. Geburtstag im Jahr 2019 als Vorsitzender von Alibaba in den frühzeitigen Ruhestand getreten war, habe verschiedene Länder bereist, um sich über Agrartechnologie zu informieren, heisst es nun. Seine Reiseroute werde von China-Beobachtern genau verfolgt.

Angela Zhang, ausserordentliche Rechts-Professorin an der Universität von Hongkong, sagte, der Aufenthaltsort von Ma sei zu einem «Lackmustest für die Freundlichkeit des chinesischen Geschäftsumfelds» geworden.

«Der Markt scheint zu glauben, dass Chinas Regierung umso freundlicher gegenüber Privatunternehmen ist, je mehr öffentliche Auftritte Ma bekommt.»

Mas Rückkehr nach Hangzhou in dieser Woche habe dem Privatsektor des Landes dringend benötigtes Vertrauen eingebracht. «Dies sollte auch dazu beitragen, die Sorgen um die persönliche Sicherheit von Geschäftsleuten in Festland-China zu zerstreuen», kommentierte die Professorin.

Im Januar 2023 war publik geworden, dass Ma auch die Kontrolle über den Finanzriesen Ant Group abgibt und sich weiter aus seinem Online-Imperium zurückzieht.

Online-Riese Alibaba plant Aufspaltung in sechs Bereiche

Der chinesische Online-Handelsriese Alibaba will sich in sechs Teile aufspalten. Damit würde Alibaba zu einer Tech-Holding, was selten ist in China.

Der Schritt sehe die Bereiche Online-Handel, Medien, Cloud vor, die zum entsprechenden Zeitpunkt Kapitalmassnahmen oder Börsengänge prüfen würden, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Die anderen Bereiche seien lokale Dienstleistungen, Logistik und Unterhaltung. Die Aktien legten vorbörslich in den USA deutlich zu.

Zum Management sollen unter anderem der frühere internationale Einzelhandelschef sowie der aktuelle Konzernchef zählen. Der Schritt dürfte ein Signal sein, dass Alibaba bereit ist, sich perspektivisch Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen, nachdem in den vergangenen Jahren die chinesische Regierung teils hart gegen Internetkonzerne vorgegangen war. Zuletzt hatte der Druck hier etwas nachgelassen.

Quelle: watson.ch